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Das tap­fere Vil­lar­real ret­tete ges­tern den euro­päi­schen Fuß­ball. Weil die Spa­nier beim FC Arsenal nach dem 2:1‑Sieg im Hin­spiel ein 0:0 im Rück­spiel über die Zeit brachten, lässt sich die brü­chige Illu­sion auf­recht erhalten, dass der eng­li­sche Fuß­ball die euro­päi­schen Pokal­wett­be­werbe noch nicht gänz­lich domi­niert. Zumal ja erst 2018/19 aus­schließ­lich eng­li­sche Mann­schaften beide End­spiele bestritten.

Für Vil­lar­real ist es die erste End­spiel­teil­nahme nach zahl­rei­chen ver­geb­li­chen Anläufen. 2006 war in der Cham­pions League im Halb­fi­nale Schluss gewesen, genauso wie 2004, 2011 und 2016 in der Europa League. Einer aller­dings kennt sich im Finale aus wie kein zweiter: Coach Unai Emery gewann von 2014 bis 2016 mit dem FC Sevilla dreimal den Titel und stand 2019 auch mit dem FC Arsenal im Finale. Und noch eine bemer­kens­werte Sta­tistik: Vor den Sub­ma­rinos gelang schon zehn anderen spa­ni­schen Klubs der Sprung ins End­spiel eines euro­päi­schen Klub­wett­be­werbes, dar­unter auch Ath­letic Bilbao, Espanyol Bar­ce­lona und Depor­tivo Alavés.

Das Finale wird am 26.5. aus­ge­spielt, natür­lich wieder mal in Buda­pest.

Ver­bale Aus­fälle

Einen Tag nach Jens Leh­manns ras­sis­ti­schem Aus­fall ist auch der Adressat der Ver­bal­in­jurie, Dennis Aogo, seinen Exper­tenjob beim Sender Sky los. Zumin­dest lässt er die Tätig­keit vor­erst ruhen. Aogo hatte am Dienstag in der Live-Sen­dung vom Halb­fi­nale der Cham­pions League vom Trai­nieren bis zum Ver­gasen“ gespro­chen. Eine rhe­to­ri­sche Fehl­leis­tung, die für Schlag­zeilen und Empö­rung sorgte und erwartbar auch zur Ent­las­tung Jens Leh­manns benutzt wurde. Motto: Warum regen sich die Leute bei Leh­mann so auf, bei Aogo aber nicht? Tja, womög­lich des­halb, weil es sich bei der Äuße­rung des Ex-Tor­hü­ters um klas­si­schen Rasissmus, adres­siert an eine kon­krete Person, han­delt und bei Aogos Geschwätz um eine indis­ku­table, aber eben gedan­kenlos dahin­ge­plap­perte Spruch­weis­heit. Der Unter­schied ist nicht so schwer zu erkennen.

Finale!

Pokal­end­spiel am Don­nerstag. Zu den Merk­wür­dig­keiten dieser Saison gehört, dass mitten im End­spurt schnell mal das Pokal­fi­nale aus­ge­spielt wird, ohne Zuschauer natür­lich. Was auch dazu führt, dass die ersten Artikel, die uns bei Ebay zum Thema Pokal­fi­nale 2021“ ange­boten werden, keine völlig über­teu­erten Sitz­platz­karten für den Ober­rang des Ber­liner Olym­pia­sta­dions sind, son­dern eine DFB Pokal­fi­nale 2017, Adidas Regen­jacke, XL, grau“ und ein SV Werder Bremen Fuss­ball Pin DFB Pokal Vier­tel­fi­nale 2021 in Regens­burg“. Außerdem ver­zichten die beiden End­spiel­teil­nehmer natür­lich auch auf ihre schon tra­di­tio­nellen Fan­feste in den Ber­liner City. Beim letzten Pokal­fi­nale 2019 hatte RB Leipzig an der Gedächt­nis­kirche eine große Bühne auf­ge­baut. Nun wird am Breit­scheid­platz tote Hose sein – also genau wie vor zwei Jahren.

#frag­Koch

Nach einer Woche mit täg­lich neuen Schlag­zeilen war ges­tern ver­däch­tige Ruhe beim DFB. Das könnte sich am Samstag schon wieder ändern, dann näm­lich schaut Rainer Koch, einer der Prot­ago­nisten dieser epi­schen Schlamm­schlacht, im ZDF-Sport­studio vorbei. Und inzwi­schen scheint alles mög­lich. Dass Fritz Keller wäh­rend des Talks aus der Kulisse kommt und sich beide rühr­selig umarmen. Dass Koch seinen Rückzug ankün­digt, mit Chris­tian Sei­fert eine Pri­vate-Equity-Firma gründet und die dritte Liga ver­marktet. Und dass er zum Schluss noch mit Halb­schuhen sechsmal an der Tor­wand trifft.

Giroud im Finale

Stille Rache. Als am Mitt­woch in der vierten Minute der Nach­spiel­zeit Chel­seas Stürmer Oli­vier Giroud für Kai Havertz ein­ge­wech­selt wurde, war das in mehr­fa­cher Hin­sicht eine hüb­sche Pointe. Nicht nur, weil Trainer Thomas Tuchel Giroud für die letzten zwanzig Sekunden noch detail­lierte tak­ti­sche Anwei­sungen mit auf den Weg gab, son­dern auch, weil Giroud damit noch ein paar Momente gemeinsam mit Real Madrids Karim Ben­zema auf dem Platz stand. Der hatte einst abschätzig über Giroud ver­kündet: Man ver­gleicht doch die Formel 1 nicht mit Kart­fahren. Und da bin ich noch richtig nett!“ Der ver­meint­liche Kart­fahrer steht nun im Finale, ver­kniff sich aber jede abschät­zige Geste und ließ seiner Freude erst auf dem Grup­pen­bild in der Kabine richtig Lauf. Und das war, im Ver­gleich zu Ben­zema, wirk­lich richtig nett.

Ed Sheeran

Der Musiker Ed Sheeran wird zur nächsten Saison Tri­kot­sponsor von Ips­wich Town. Der Fuß­ball­verein ist ein wich­tiger Teil der Gemeinde, und das ist meine Art, meine Unter­stüt­zung zu zeigen“, zitiert ihn die Web­site des Dritt­li­gisten. Ich bin immer gern an der Portman Road gewesen und freue mich darauf, bald wieder dort zu sein, wenn wieder Zuschauer in den Sta­dien erlaubt sind.“ Zwar höhnten Fans auf Twitter gleich, Sheeran habe früher nicht mal den Namen des Sta­dions gekannt, aber das ist nur die übliche, miss­güns­tige Begleit­musik sol­cher Deals. Sheeran ist jeden­falls nicht der erste Musiker, der als Sponsor bei einem Fuß­ball­klub ein­steigt. 1999/2000 prangte das Logo von Skint Records“, dem Label von Fatboy Slim, auf den Tri­kots von Brighton & Hove Albion und 2001/02 zierte der Toten­kopf der Toten Hosen“ das Trikot von For­tuna Düs­sel­dorf. Beide Jer­seys ver­kauften sich prächtig, auch Ips­wich will das Trikot als­bald in deut­lich höherer Stück­zahl den Handel bringen.

Das große Finale

Die Vor­be­rei­tungen fürs Cham­pions-League-End­spiel in Istanbul laufen auch schon auf Hoch­touren. Schade aber, dass es in der tür­ki­schen Metro­pole wegen der Pan­demie nicht die lus­tige Ver­an­stal­tung geben wird, die mir vom End­spiel in Berlin 2015 noch in Erin­ne­rung ist: die Trophy-Tour. Da wurde der Hen­kel­pott näm­lich hinten auf ein Auto geschnallt und in Beglei­tung von orts­an­säs­siger D‑Prominenz hupend durch Berlin gefahren. Die Reise endete damit, dass die ganze Gesell­schaft sich auf einem Boot auf der Spree richtig die Kante gab und voll wie ein Bus rus­si­scher Rekruten sinn­freie Inter­views gab. Der skur­rilste Moment war aller­dings der Beginn der Tour: Da war der frisch polierte Pott in der Filiale einer Bank auf­ge­baut worden, damit zehn Gewinner eines Preis­aus­schrei­bens ein Foto mit dem Pokal machen konnten. Ein FIFA-Wich­tig­tuer gab dabei Anwei­sungen: Sie dürfen den Pokal gern links und rechts anfassen. Was Sie auf keinen Fall machen, ist ihn über den Kopf hoch­zu­re­cken. Das dürfen nur die Gewinner auf dem Spiel­feld!“ Das erste Paar näherte sich dar­aufhin dem Pokal – und ehe sich alle ver­sahen, rissen die beiden den Pott hoch und brüllten fürs Foto: Da ist das Ding!“ Das war königs­klasse.

Auf dem Spiel­plan heute: Stutt­gart gegen Augs­burg in der Bun­des­liga, Han­nover gegen Darm­stadt und Kiel gegen St. Pauli in der zweiten Liga und schließ­lich kickt Türk­gücü gegen Verl in der dritten Liga. Fast sind wir aller­dings über­rascht, dass Hertha BSC nach dem 3:0 ges­tern gegen Frei­burg nicht heute schon wieder ran muss.

Und dann ist auch schon Wochen­ende. Habt einen guten Tag

Philipp Köster

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